Luxuriöses Interieur aus dem Bayerischen Wald.
Das Grand Hotel Quellenhof in Bad Ragaz im Schweizer Kanton St. Gallen zählt zu den Aushängeschildern der Schweizer Spitzenhotellerie – erst recht nach einer aufwendigen, 45 Millionen Euro teuren Sanierung. Der neue Glanz in den 90 Zimmern, elf Juniorsuiten und der Kingsuite kommt vor allem aus dem Bayerischen Wald: Der Hoteleinrichter Felix Graf aus Zenting führte den Ausbau der Zimmer durch. Knapp ein halbes Jahr lang war das Team, bestehend aus 55 Mitarbeitern, mit diesem Großprojekt beschäftigt, beschreibt Firmenchef Graf die Dimension für sein Unternehmen, das 1955 von seinen Eltern Felix und Mathilde Graf als Bau- und Möbelschreinerei gegründet wurde.
In Rekordzeit musste der gut sieben Millionen Euro umfassende Auftrag geschultert werden – von der Anfertigung eines Musterzimmers über die Werkplanung bis zur schlüsselfertigen Übergabe blieben die Niederbayern im Zeitplan. Es sei der größte Gesamtauftrag in der Geschichte des Unternehmens gewesen, so Felix Graf nicht ohne Stolz.
Und die Auftraggeber waren zufrieden mit der Arbeit aus Niederbayern. Reto Schwengeler, Leiter Infrastruktur und Sicherheit im Quellenhof: “Wenn es um die Umbauarbeiten des Grand Hotels geht, darf nichts schiefgehen. Unser Zeitplan ist enorm straff. Eigentlich ist es ausgeschlossen, ein solches Vorhaben in dieser Zeit zu schaffen. Aber wir machen gerade das Unmögliche möglich.” Für Felix Graf kein Problem: “Die Tatsache, dass wir im eigenen Werk fertigen, macht uns unabhängig von Zulieferern und garantiert uns eine Qualität, die den höchsten Ansprüchen entspricht”. Die Ansprüche lagen hier besonders hoch. Vergoldete Schrankfronten, Hochglanz lackiertes Wurzelholz, Applikationen aus Echtleder und Naturstein wie Carrara-Marmor vor allem in der King Suite gingen über das Maß normaler Schreinerarbeiten weit hinaus.
Die Entwurfsplanung für die Inneneinrichtung stammt von dem Schweizer Interieur-Designer Claudio Carbone, zu dem die Felix Graf GmbH seit Jahren Geschäftsbeziehungen unterhält.
Die nächsten internationalen Großprojekte sind bereits in Arbeit: Firmenchef Graf nennt als Beispiele die Renovierung von 212 Zimmerin im Swissotel Zürich, von 165 Zimmern im Hotel Kursaal Bern und die Gesamtrenovierung von 15 Ferienwohnungen im “Residencen Zermatt”. Aber auch in der Region hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht und einige Landgasthöfe mit Interieur ausgestattet.
Das Familienunternehmen hat die Weichen Richtung Zukunft gestellt. Beide Söhne der Grafs, Felix (25) und Valentin (23), wollen das Unternehmen weiterführen. Felix Graf junior hat im letzten Jahr sein Innenarchitektur-Masterstudium am Royal Collage of Art in London abgeschlossen, Valentin hat seinen Bachelor of Engineering, Fachrichtung Innenausbau, in Rosenheim erfolgreich abgelegt. “Beide werden demnächst in die Geschäftsleitung eintreten”, kündigt Firmenchef Graf sen. an.
− pnp/ek
Passauer Neue Presse, 16. Oktober 2019